Angekommen im Hostal kamen dann erst mal Heimatgefühle auf, die Lage auf einer Wiese am Fluss erinnerte stark an das heimische Eichholz. Auf jeden Fall so lange, bis wir merkten, dass der ganze Laden mit Gringos vollgestopft war. Nichts gegen unsere liebenswerten nordamerikanischen Mitmenschen, aber in den abgelegensten Ecke von Guatemala hatte nun wirklich keiner von uns Bock darauf, den ganzen Tag Englisch zu hören oder gar sprechen zu müssen. Wir bezogen unser «Zimmer», den Dachstock einer Holzhütte mit zwei Betten, aber ohne Tür, und legten uns bald darauf schlafen.
Wir beschlossen auf eigene Faust den Park von Semuc Champey zu erkunden und verzichteten auf die völlig überteuerte Tour des Hostals. Am Morgen wurden wir, gemeinsam mit den Tourteilnehmern, auf der Ladefläche eines Pickups zum Park hintransportiert. Zum ersten Mal auf unserer Reise hatten wir Pech mit dem Wetter, den ganzen Tag wars bewölkt und immer wieder schaute ein Nieselregen vorbei. Wir machten das Beste daraus und kletterten einige Stunden im Park herum.
Als wir genug hatten, liessen wir uns gemeinsam mit ein paar Einheimischen auf einem Pickup zurück transportieren. In Guatemala gibts normalerweise solche Pickups an Orten, an denen kein öffentlicher Bus die Strecke fährt. Es gibt keinen Fahrplan, sobald genug Fahrgäste versammelt sind, geht die Fahrt los.
Am Abend dann stieg eine Sylvesterparty im Hostal, wir mussten uns also nicht gross bewegen. Es spielte eine einheimische Rock-Band, ein ausgezeichnetes Vegi-Buffet lud zum schlemmen ein und zur Jahreswende gabs dann ordentlich Feuerwerk. Bald darauf legten wir uns schlafen, uns stand wieder eine lange Fahrt nach Guate (Guatemala-Stadt) bevor.
]]>In Antigua angekommen mussten wir gar nicht lang suchen, das Hostelzimmer ist uns fast angesprungen, obwohl es kaum noch freie Zimmer gab. Es war kurz vor Sylvester und alle Welt war unterwegs um den Jahreswechsel nicht zu Hause verbringen zu müssen. Schlussendlich verbrachten wir in der touristischsten Stadt Guatemalas zwei relaxte Tage, in denen wir durch die Gassen schlenderten und das schöne Panorama genossen. Antigua ist eine herausgeputzte Kolonialstadt umringt von Vulkanen und bot zahlreiche Fotomotive.
Zudem klapperten wir alle Souvenirshops der Stadt nach einer Schneekugel ab, wir fanden aber nur zwei äusserst hässliche und teure Exemplare. So müssen weiterhin nach diesem – zugegeben etwas exotischen – Souvenir Ausschau halten.
]]>Nach einigen Stunden passierten wir dann die erste terrestrische Grenze dieser Reise. Wir taten das zu Fuss, holten den Stempel ab, wechselten ein paar Moneten und bestiegen den nächsten Van. Nach ein paar Stunden Fahrt durch das eindrückliche Hochland Guatemalas erreichten wir beim Eindunkeln unser Hotel. Wir hatten es gut getroffen: Lage im Zentrum, dritter Stock mit Balkon und spottbillig. Zwar lag eine Bar direkt darunter, aber da Reggae lief und um 1:00 Uhr in Guatemala sowieso Polizeistunde ist, war das im erträglichen Rahmen.
Den folgenden Tag nutzten wir für eine gemütliche Wanderung zu einer natürlichen Sauna. Das Heizen übernimmt hier der Vulkan. Eindrücklicher war aber die Aussicht, die wir auf dem Weg geniessen konnten. Den Rest des Tages nutzten wir für einen Coiffeur-Besuch (1.20 CHF!) und um fest zu stellen, dass wir für die nächste Station (Antigua) kein Bett reservieren konnten. Wir beschlossen uns ins Ungewisse aufzumachen und freuten uns darauf, am nächsten Tag mit den Einheimischen «Chicken Bus» zu fahren.
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